Sternfahrt 2015
Der Countdown läuft!
Sternfahrt der Flotte Bodensee zum Lindauer Seglerclub und nach Kressbronn
Der Lindauer Seglerclub von 1889 (www.lsc.de) hat sich jetzt ganz offiziell entschieden: der Verein wird sich um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft der Nordischen Folkeboote im Jahr 2017 bewerben.
Sozusagen als erstes Get-Together haben wir deshalb dieses Jahr Lindau zum ersten Ziel unserer Pfingststernfahrt gemacht.
14 Boote hatten sich auf den überwiegend langen Weg (von Konstanz aus etwa 40 Kilometer) gemacht, damit wir in Lindau eine Idee davon vermitteln konnten, wie es aussieht, wenn ein Steg voller Folkeboote liegt – und die Lindauer hatten gleich mal einen Sektempfang auf ihrem Freigelände für uns arrangiert, damit wir sehen konnten, wie es aussieht, wenn die Lindauer ein Event auf die Beine stellen. An Land waren dann noch einige Mitglieder der Folkebootfamilie mehr dabei, die es mit dem Boot nicht geschafft hatten (vom Untersee ist es mehr als eine Tagesreise nach Lindau) und der herzliche Empfang einerseits und das zahlreiche Erscheinen andererseits führte schnell zu angeregten Unterhaltungen und auf beiden Seiten zu dem Eindruck, dass die Entscheidung richtig war, uns gemeinsam auf den Weg „IDM 2017“ zu machen. Der „offizielle Teil“ ging anschließend im Clubhaus weiter. Vom Vertreter des LSC Axel Diederich wurden wir herzlich begrüßt und jeder Eigner bekam den 125jährigen Jubiläumsband des Clubs überreicht und die Gastronomie hat sich die Mühe gemacht hatte, extra für uns eine Speisekarte zusammen zu stellen. Trutpert Beyerle, Eigner der GER 220 „Bacchus“ (die mit dem abgehobelten Mast, vgl. FN 1/2015), spendierte eine Runde Getränke aus Anlass der 40jährigen „Familienzugehörigkeit“ der „Bacchus“ und der Abend verging bei leckerem Essen in gemütlicher Runde in dem schönen, lichtdurchfluteten Clubhaus des LSC mit weitem Blick auf den See.
Später fanden wir uns bei Rotwein und Kerzenlicht unter dem Dach des Wasserrettungs-Schuppens zusammen und es wurde spät…
Für den Pfingstsonntag hatte Isolde Miller für uns eine Stadtführung gebucht, die einmal verdeutlichte, welch großen Anteil auf der Insel die verschiedenen Hafenanlagen einnehmen und außerdem sehr kurzweilig aufzeigte, wie Lindau sich zu der hübschen Stadt entwickeln konnte, die sie heute ist. Die Lage als Warenumschlagplatz – daher die Hafenanlagen, das Rheintal als Tor zum Süden liegt genau gegenüber – eine selbstbewusste, wohlhabende katholische Bürgerschaft, die ihr Geld in ihre Häuser gesteckt hat, um bei den noch reicheren Handelsfamilien in Augsburg und Ravensburg Eindruck zu schinden. Und, ganz wichtig, der Bau einer Kanalisation. Dass die Lindauer Luft so gut ist, liegt maßgeblich an der Sauberkeit des Wassers, in mehrfacher Hinsicht. Außerdem das Glück, im zweiten Weltkrieg nicht zerstört worden zu sein. Vielleicht ein wenig touristisch hier und da, aber in Lindau kann man sich wohlfühlen.
Die meisten brachen zur zweiten Station unserer Sternfahrt – Kressbronn – erst nach dem Mittagessen auf. Fast war es schade, dass Kressbronn so nah an Lindau liegt, denn der Wind war wunderbar und man hätte am liebsten noch ein paar Stunden länger so weitersegeln wollen.
Hagen Stingl feierte mit der Flotte seinen runden Geburtstag und bot ein reichhaltiges Grill- und Salatbuffet für alle. Zum Dank hatten sich die Kressbronner Clubkameraden ein ganz spezielles Geburtstagsgeschenk überlegt: die Geldspende (in einer alten Ölhose verpackt) für ein neues Ölzeug in einer ganz besonderen Farbe.
Auch der Pfingstmontag bot seglerisch fantastische Bedingungen, so dass der Heimweg für alle nochmal ein schöner Törn wurde.
Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an den LSC, insbesondere Claudius Schlumberger, sowie Hagen Stingl als Gastgeber und Isolde Miller und Elly für die Organisation – die Sternfahrt 2017 war rundum ein gelungenes Wochenende!
Von Erika Beyerle