Skihütte 2017
Vom 10. bis 12. März fand wieder unsere alljährliche Winter-Hütte statt. In den Wochen zuvor war im Tal derart der Frühling ausgebrochen, dass wir an die Schneeverhältnisse unsere Erwartungen schon kräftig reduziert hatten. Das Haus Marienruh, wo wir wie jedes Jahr wieder hausten, lag gar nicht mehr im Schnee, man konnte dieses Jahr direkt vor der Türe parken. Der Samstag begann klar und kühl, das Frühstück begann zeitig, denn alle Wintersportler zog es früh hinaus, um auf den Pisten noch die besten Bedingungen zu erwischen. Das Wetter, das uns dann erwartete, war Bergfrühling in seiner schönsten Form: auf den Pisten noch kräftig Schnee, wenn auch nicht direkt pudrig und nur mit Umsicht zu genießen, da vielerorts Lawinengefahr bestand, die Luft warm und klar, die Natur im Erwachen und die Sicht endlos. Da war es kein Wunder, dass sich gegen Mittag viel auf der Gipfelkante wieder begegneten, um die Sicht über fast den ganzen Bodensee genießen zu können. Ganz in der Ferne konnten wir sehen, dass im Schwarzwald auf den höchsten Gipfeln ebenfalls noch Schnee lag.
Der Samstagabend dann mit der üblichen Geselligkeit und leckerem Essen mit selbst gemachten Spätzle. Ein Gast aus der Flotte Hamburg gab launig eine Anekdote aus dem 80er Jahren auf der Elbe am besten, von zwei Folkebooten, die ein – laut Schleusenwärter – geschlossenes Schleusentor (natürlich widerrechtlich!) durchfahren und sich anschließend der Feststellung ihrer Persionalien durch geschicktes Jonglieren mit Segelnummern entzogen haben. Anschließend die Erkenntnis, dass es mit Spülmaschine auch langsamer gehen kann als von Hand, wenn sie zu klein für das Geschirraufkommen einer ausgebuchten Veranstaltung ist. Und dass das Wasser ganz schön kalt ist, wenn der Boiler nicht tut. Es haben aber alle überlebt.
Am nächsten Morgen gingen die einen dann wieder in die Höhe auf die Piste und die anderen, in der Erwartung freigeschmolzener Wege im Tal, brachen zu einer Wanderung „ganz gemütlich, quasi parallel zu den Höhenlinien hier“ auf, mit dem Ziel Gasthof Bad Laterns, um dann dort die wohlverdiente Speckknödelsuppe zu bekommen.
Diese Entdecker machten die Erfahrung, dass es in den Bergen im Winter doch ganz schön lang dauern kann, bis der Schnee aus schattigen Lagen wieder weg ist. Genauer gesagt: dass es ganz schön lang dauern kann, bis er überhaupt mal anfängt zu tauen. Und kamen an mit der Erkenntnis, dass die flachen Segelschuhe unseres Hamburger Gastes (um den wir uns echt ein bisschen Sorgen machten, weil wir teilweise bis zur Hüfte in die Schneedecken einbrachen), nur mit Socken und Jeans drüber am ehesten für trockene Füße gesorgt hatten, während die mit Wanderschuhen unterwegs waren dann später auf der Sonnenterrasse von Bad Laterns ihre quatschnassen Socken auswrangen, egal ob die Schuhe mit Mesh-Einsätzen oder Gore-Tex-Membran ausgerüstet waren. Es haben aber alle überlebt. Und jeder bekam seine Speckknödelsuppe.
Und so war das Wochenende wieder viel zu schnell vorbei, bei der Heimfahrt galt es, sich von der großartigen Sicht auf Rheintal und Alpstein nicht zu sehr ablenken zu lassen.
Trixi und Wolfgang, Euch und Eurer Familie auch dieses Jahr wieder ein herzliches Dankeschön!
Erika Beyerle