Volles Programm zu Wasser und zu Land
Die 37. Eichhornregatta beim Seglerverein Staad
Dieses Jahr feiern die Drachen das 90. Jubiläum des Bestehens ihrer Klasse – und die Staader hatten das zum Anlass genommen, die Veranstaltung entsprechend würdig zu planen und an strategischen Stellen im ganzen Stadtgebiet Plakate aufzuhängen, um möglichst viele Segler zur Meldung zu motivieren. Vermutlich wegen der seit längerem nicht mehr gewohnten Kälte bis in den Mai hinein, brauchte es dann doch noch einige besorgte Nachfragen, was denn mit uns los sei…. aber am Ende waren 12 Folkeboote, 14 Drachen und 12 Trias gemeldet – und die waren auch alle da.
So lief dann am Samstag nach dem traditionellen (darf man nach 5 Jahren sagen, oder?) Weißwurst-Frühstück ein ordentliches Teilnehmerfeld erwartungsvoll aus; die Wettervorhersage hatte – mit Meldungen über Windspitzen zwischen 50 und 70 km/h für Samstag – für eine gewisse Anspannung gesorgt. Doch was kam, war erstmal ein ordentlicher Regenguss und dann die Wasserschutzpolizei, die der Wettfahrtleitung um Tanja Waldmann vermutlich empfahl, den Hafen anzulaufen. Blitze überm Bodanrück und so.
Also segelten alle unverrichteter Dinge zurück. Kaum waren die Festmacher dran, gingen die Böen durch. Als die Gewitterzelle vorbei war, liefen wir erneut aus und dieses Mal hat es bis zur nächsten Gewitterzelle immerhin für eine ganze und eine abgekürzte Wettfahrt gereicht, bei relativ konstanten 4 – 5 Bft aus West-Südwest.
Auch dieses Mal konnten die Segler nur eilig in den Hafen segeln und dort gerade so die Persenning übers Schiff werfen, ehe die Schauerböen kamen, sogar mit Graupel. Tanja entschied, AP über A zu setzen und damit hatten die Segler den Kopf frei, sich ganz dem Abendprogramm zu widmen. Dieses bestand – nach einem leckeren und reichhaltigen Abendessen – in der Präsentation des Geburtstagsgeschenkes für die Drachen: einer großen Torte mit Tischfeuerwerk und musikalischer Umrahmung durch die SVS-“Bordkapelle“ Linzgau-Echo. Außerdem gab es ein Kuchenbuffet, wie wir es selten haben – ein Wort genügt: Schwarzwälder Kirschtorte! Ein wenig schade war es, dass das Wetter uns so die kalte Schulter zeigte, sonst hätte uns das Eis noch besser geschmeckt. Aber das Zelt war gut gefüllt mit Seglern, die sich den Abend von Böen und Regen nicht verderben lassen wollten.
Der Sonntag präsentierte dann eine gefällige Nordwestbrise, drehend nach Norden, mit 2-3 Bft. Tanja und ihre Mannschaft legten einen ordentlichen Kurs aus und reagierten drei Wettfahrten lang auf jede halbwegs stabile Änderung in der Kursachse. Die zweite Wettfahrt kürzte sie so intelligent ab, dass alle Segler relativ kurz nacheinander für eine dritte Wettfahrt wieder „am Start“ waren und so konnten alle fünf ausgeschriebenen Wettfahrten gesegelt werden. Die Bahn hatte ein interessantes ‚Windpattern‘, das sich am besten an den Wolken ablesen ließ. Wer das nicht gesehen hatte, den konnte es schmerzhaft auf die falsche Seite verschlagen – und in der dritten Wettfahrt des Tages war der Unterschied ab der ersten Tonne uneinholbar.
Am Ende gewannen Alex Denn und Eberhard Thurn auf „Freja“, GER 631, mit drei ersten und einem dritten Platz (ohne Streicher) vor unserem dänischen Gast Hans Albrechtsen mit Erika Beyerle auf „Bacchus“, GER 220, mit den Platzierungen 5, 2, 3, 1 und Rolf Huber mit Michael Birkle und Ralf Pätzel auf „Secret“, GER 602, mit den Platzierungen 1, 2, 4, 4.
Liebe Organisatoren und Helfer vom SVS, wir danken Euch ganz herzlich für Eure wunderbare Gastfreundschaft und die tolle Veranstaltung – und freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Erika Beyerle