3 Berichte beim Winter-Stammtisch
Am 7. Februar trafen sich die Folkebötler vom Bodensee zu ihrem alljährlichen Winterstammtisch in der Brauereigaststätte Ruppaner. Was es dieses Jahr an Rückschau zu den Aktivitäten von Mitgliedern unserer Flotte im letzten Sommer mit Diashow und kleinen Videos zu sehen gab, hatte schon fast die Qualität eines kleinen Kurzurlaubs – einmal rund um den Globus.
Thomas Henkel und Antje Schmidt hatten ihr Oldtimer-Folkeboot G 104 „Stjerne“ auf den Hänger geladen und waren zur Classic Week des Freundeskreises Klassischer Yachten gefahren, einer Langstreckenregatta mit mehreren Etappen zwischen Flensburg und Kiel – oder eine große Flottentour, je nachdem, mit welchem Ziel und Spirit man mitgesegelt ist. Das alte, liebevoll gepflegte Holzboot hat die lange Fahrt über Land gut überstanden und musste sich dann gleich als Gefährt(e) bewähren, mit dem man auch gerne ungemütliche Zeiten „abwettert“… es hat ganz schön oft geregnet, gewittert und gestürmt. Doch auch wenn das Wetter mitten im Sommer ein wenig usselig war – den Fotos und kleinen Filmen nach zu beurteilen muss es eine eindrucksvolle und lohnende Veranstaltung gewesen sein, zwischen lauter liebevoll gepflegten Booten, die teilweise um die hundert Jahre alt waren und Namen hatten, die auf sehr individuelle Beziehungen zwischen Mensch und Boot hinweisen: „Muttertag“, „Erdbeerparadies“…
Der zweite Vortrag kam von Bernd und Isolde, die mit ihrem „Kleinen Blaupfeil“ dieses Jahr vom Stettiner Haff in Richtung Norden nach Schweden aufgebrochen waren. Sie berichteten von fünf Wochen, gemeinsam Norbert und Josefine auf dem „Wassermann“, mit spannenden Überfahrten von Rügen nach Bornholm und von dort nach Südschweden, von schönem und schlechtem Wetter, von Treffen mit Folkebootfreunden anderer Flotten in romantischen kleinen Häfchen und von etlichen Ausflügen zu Fuß oder mit Fahrrädern, um auch ein bisschen von dem Land, dem man sich zu Wasser genähert hatte, zu erkunden. Einmal brauchten sie vier Anläufe, um endlich mit dem Wetter angepassten Segeln in den Törn des Tages starten zu können…
Schließlich berichteten Christoph und Rolf Huber von ihren Erlebnissen als Teilnehmer der San Francisco International Races. Mit Hilfe von Karten bekamen wir Daheimgebliebenen eine anschauliche Darstellung der unterschiedlichen Regattagebiete in der „Bay“ und wie sie sich im Rhythmus der Gezeiten für den Regattasegler völlig unterschiedlich darstellen. Auch wenn das Teilnehmerfeld durch die Verfügbarkeit von Booten immer ziemlich limitiert ist: dicht und spannend sind die Wettfahrten dort trotzdem, das stellt allein schon die harte Konkurrenz der aus Europa entsendeten Crews und der heimischen Teilnehmer sicher – und eben Phänomene wie Strömungs- und Windkanten, die den Seglern für erfolgreiche Wettfahrten zum Teil nur ganz enge Korridore für die Kreuz lassen. Dass es über den sportlichen Aspekt hinaus sehr lohnend war, mitgesegelt zu sein, bewiesen die Bilder von den Wettfahrten mit vollen Segeln im leichten Pazifikdunst unter der Golden Gate, von Clubs mit fantastischer Aussicht auf die Bay Area und nicht zuletzt Berichte von der Gastfreundschaft der Kalifornier.
Am Ende des Abends befassten wir uns noch mit Planungen für die kommende Saison und dabei entstand die Idee für ein vielversprechendes Dolce Vita Treffen in Bregenz, geplant und organisiert von unserem Bregenzer Flottenkameraden Helmut Freuis.
Es war ein toller Abend – vielen Dank allen Mitwirkenden in Wort und Bild und an Helmut, dafür, dass er den langen Weg aus Bregenz zum Stammtisch auf sich genommen hat und nun ein spannendes Dolce-Vita-Programm auf die Beine stellen wird.
Erika Beyerle